Zwei Preisträger erhalten NorGA 2014
Ausgezeichnet: Gastroenterologische Arbeiten zu Leber und Speiseröhre
Wiesbaden, 14. März 2014 – Die beiden Gewinner stehen fest: Der diesjährige Norgine Gastro Award (NorGA) geht an Dr. Mireen Friedrich-Rust, Leiterin der interdisziplinären Endoskopie und gastroenterologischen Sonographie an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, und an Dr. Hendrik Manner, stellvertretende Leitung der Endoskopie und Oberarzt der Inneren Medizin II der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken Wiesbaden. Der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehene Preis wurde den Gewinnern gestern im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Vorfeld des Gastro Updates in Wiesbaden überreicht. Mit einer Studie zur „nicht-invasiven Beurteilung der Leberfibrose mittels Acoustic Radiation Force Impulse-Imaging bei chronischer Hepatitis B“ sowie einer Studie zur „thermischen Ablation verbliebener Barettschleimhaut nach endoskopischer Resektion von Barett-Frühkarzinomen“ haben die Preisträger die Jury überzeugt.
Mit ihren wegweisenden Forschungsarbeiten haben sich die beiden Preisträger um den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten NorGA verdient gemacht. Im Rahmen einer Multicenter-Studie hat das Team um Dr. Mireen Friedrich-Rust mit dem Acoustic Radiation Force Impulse (ARFI)-Imaging (Siemens Acuson S2000, Virtual TouchTM tissue quantification, Siemens) ein neues Ultraschall-basiertes Elastographie-Verfahren getestet. Ziel war es herauszufinden, ob es eine alternative Methode zur bereits etablierten Transienten Elastographie (TE; FibroScan®, Echosens) für die nicht-invasive Beurteilung der Leberfibrose bei Patienten mit chronischer Hepatitis B sein kann. ARFI wurde für 126 Patienten ausgewertet, TE bei 98 Patienten. TE war signifikant besser als ARFI für die Diagnose einer leichten Fibrose (AUROC=0.83 vs. 0.64, p<0.005), während kein signifikanter Unterschied für die anderen Fibrosestadien zu verzeichnen war. Dr. Mireen Friedrich-Rust erklärt: „ARFIImaging ist ein vielversprechendes Ultraschall-basiertes Verfahren für die nicht-invasive Diagnose der fortgeschrittenen Fibrose bei Patienten mit chronischer Hepatitis B.“
Dr. Hendrik Manner hat im Rahmen einer randomisierten Langzeit-Nachbeobachtungsstudie mit seinem Team untersucht, ob eine thermische Ablation nach der endoskopischen Resektion (ER) von Barettfrühkarzinomen die Rate an metachronen Läsionen senkt und somit das Therapieergebnis verbessert. Dabei wurde die Argon-Plasma-Koagulation (APC) mit einer reinen Überwachung ohne APC der verbliebenen Barrettmukosa unter dem Aspekt des rezidivfreien Überlebens verglichen. Während in der APC-Gruppe eine Neoplasie auftrat (3%), lag die Anzahl an sekundären Neoplasien bei 11 in der Überwachungsgruppe (36,7%). Dr. Hendrik Manner betont: „Unsere Forschung zeigt, dass die thermische Ablation nach einer endoskopischen Resektion von Frühkarzinomen zu einem signifikant höheren rezidivfreien Überleben führte als eine reine Überwachungsstrategie. Wir hoffen, dass dieser Nachweis den Einsatz von thermischer Ablation bei Barettfrühkarzinomen zum Wohle des Patienten erhöht.”
Dr. Michael Jiresch, Geschäftsführer der Norgine GmbH, lobt die Preisträger für ihr besonderes Engagement: „Ohne die gastroenterologische Forschung blieben viele Therapie und Diagnostikoptionen in diesem Bereich unentdeckt. Uns von der Norgine ist es wichtig, dieses besondere Engagement auszuzeichnen und den medizinischen Fortschritt mit dem NorGA zu fördern.“ Neben dem Preisgeld erhalten beide Gewinner die Möglichkeit, ihre ausgezeichnete Arbeit beim Gastro Update 2014 vorzustellen.
Die strahlenden Preisträger am Abend der NorGA-Verleihung
V.l.n.r.: Prof. Dr. Peter Layer (Jurymitglied), Dr. Mireen Friedrich-Rust (Preisträgerin), Dr. Hendrik Manner (Preisträger) und Christine Leben (Norgine)